Über den Gau Serimunt

Mittelalterliche Gaugrafschaft im späteren Anhalt und heutigen Sachsen-Anhalt

Eine erste urkundliche Erwähnung des Serimunt ist vom 1. Mai 945 bekannt. Otto I. der Große schenkte dem Markgrafen Christian auf Fürsprache seines Sohnes Liutulf (Liudolf, dem späteren Herzog von Schwaben) das Gut zu Steno (Stene, eine Wüstung südlich von Dessau, von dessen Existenz noch heute die Stenische Straße und das ehemalige Stenischen Tor zeugen) und Kühnau (heute Ortsteil im Nordosten der Stadt Dessau-Roßlau) im Gau Serimunt in der Grafschaft desselben Markgrafen. 1

Ein mittelalterlicher Gau lässt sich sicherlich heutzutage mit einem landschaftlichen Gebiet beschreiben. So erstreckte sich der Gau Serimunt innerhalb der natürlichen Grenzen der Flüsse Elbe (im Norden), Mulde (im Osten), Saale (im Westen) und Fuhne (damals ein breites Sumpfgebiet im Süden).

Nachbar-Gaue waren Zerwisti, Nizizi, Zitizi, Nudzizi, der Schwabengau und der Nordthüringgau. (Karte: Karte der Mitteldeutschen Gaue, Friedrich Klauß “Köthener Wandertage” Heft 9 von 1929, Skizze 8 “Gaue”)

Karte der Mitteldeutschen Gaue, Friedrich Klauß, Köthener Wandertage 9 von 1929

Karte der Mitteldeutschen Gaue, Friedrich Klauß, Köthener Wandertage 9 von 1929

Nach dem Tod von Bernhard III. bildete dar Landstrich des Serimunts und das Gebiet des Schwabengaus ab 1212 das Fürstentum Anhalt. Durch eine Erbteilung der Askanier wurde Heinrich I. der erste Fürst, der den Namen von Anhalt trug. Anhalt erstreckte sich vom Ostharz bis zum Fläming und überdauerte die Zeit als Fürstentum, Herzogtum, Freistasst und Land bis 1945.