Gaue in Mitteldeutschland

Der Serimunt im Historischen Handatlas von Spruner und Menke von 1880

Historischer Handatlas von Spruner & Menke No.33 - Deutschlands Gaue

Auf den Webseiten von maproom.org befindet sich eine hochauflösende Digitalisierung des Historischen Handatlas von Karl Spruner und Theodor Menke in der 3. Auflage aus dem Jahr 1880. Hier taucht der Serimunt zwar lediglich am äußeren rechten Rand der großen mittel­alterlichen Deutschland-Karte auf; interessant genug fand ich die Zeichnung von G. Breithaupt allemal und habe mir den süd­östlichen Kartenausschnitt näher angesehen und meine Anmerkungen hierzu an dieser Stelle veröffentlicht.

Der Gau Serimunt und Umgebung

Der Kartenausschnitt zeigt am rechten Rand die Gaue Zerbisti (Zerwisti), Serimunt und Nudhici (Nudzizi). Im Landstrich des Serimunt lassen entlang der Sala (Saale) die Orte

  • Rosburg (Klein Rosenburg)
  • Trebucowizi (Trabitz)
  • Wissipici (Wispitz)
  • Witowlici (Wedlitz)
  • Grimerslevo (Grimschleben)
  • Drogobuli (Dröbel)
  • Rusogowizi (Roschwitz)
  • Zitowe (Wohlsdorf)
  • Widogasti (eventuell Weddegast)

erkennen.
Auch die Flüsse Fona (Fuhne) und Taube, ein Gewässer im Norden des Serimunt, das in die Saale mündet, sind einge­zeichnet.

Markante Punkte wie der Petersberg (Montis Sereni bzw. Lauterberg wie er damals noch hieß), die Orte Gibikenstein (Giebichenstein) und Hallo (Halle, hier wohl fälschlicherweise auch als Dobrogora genannt) sowie Salsum mare (der Süße See) im Süden, im damaligen Hosgau.

Nördlich des Serimunt finden sich Orte wie Thornburg (Dornburg), der Gau Zerbisti und noch weiter nördlich (nicht im Kartenausschnitt enthalten) der Gau Morazena (Moresceni) und die Stadt Magdeburg.

Im Westen liegen Norththurinca (Nordthüringgau) und Suevon(Schwabengau). Die Flüsse Boda, Botus (Bode) und die Wipper sowie weiter westlich Salica (die Selke) sind auf der Karte zu sehen. Die markanten Orte Arrikesleva (vermutlich Hohen­erxleben), Calva (Calbe) und Bareboi (Braby) fallen unweit der Grenze zum Serimunt an dieser Stelle auf.

Anmerkung zum Historischen Handatlas

Bei der Erstellung der Karte war man seinerzeit bei den Orts­bezeichnungen teilweise sehr kreativ. Einige Bezeichnungen konnte ich trotz intensiver Recherchen so nirgends ein zweites Mal finden und musste meiner eigenen Phantasie bzw. versuchen den geografischen Lagen folgen.

Bild-Lizenz: Das Bildmaterial ist unter Public Domain veröffentlicht.